Die griechische Regierung hat ihr Schreiben nach Brüssel abgeschickt und eine Verlängerung von Finanzhilfen der Eurozone beantragt - es akzeptiert darin die Auflaben der Gläubiger, fordert aber neuerlich einen Schuldenschnitt.  Griechenlands Euro-Partner haben den Eingang des Hilfsgesuchs aus Athen bereits bestätigt. "Griechischen Antrag für sechsmonatige Verlängerung erhalten", schrieb Eurogruppen-Chef Jeroen Dijsselbloem am Donnerstagvormittag über den Kurznachrichtendienst Twitter.

Die Ende Jänner gewählte Regierung von Ministerpräsident Alexis Tsipras hat darin "gemäß ihren Versprechen keine Verlängerung des Memorandums beantragt", sondern nur die Verlängerung der "Kreditvereinbarung" mit den internationalen Gläubigern, hieß es aus Regierungskreisen. Ziel der linksgeführten Regierung sei es, die "humanitäre Krise" in Griechenland nach Jahren der Rezession zu beseitigen.

In dem Schreiben an die EU-Partner verspreche Athen "einen ausgeglichenen Haushalt" für die sechs Monate, in denen die beantragte "Übergangsvereinbarung" gelten soll, hieß es weiter. Zudem werde Griechenland "sofortige Reformen gegen Steuerflucht und Korruption umsetzen". Die halbjährige Übergangsphase solle Griechenland Zeit geben, um "ohne Erpressung und Zeitdruck" mit den Gläubigern einen auf vier Jahre angelegten Reformplan auszuhandeln. Dieser müsse aus Sicht Athens auch eine Klausel "zur Verringerung der Schulden" des Landes enthalten.

Griechenland ist seit 2010 über zwei internationale Hilfsprogramme mit insgesamt rund 240 Mrd. Euro vor dem Staatsbankrott gerettet worden. Das derzeitige Hilfsprogramm läuft Ende Februar aus. Ohne weitere Unterstützung droht dem Land in den kommenden Monaten der Staatsbankrott, ein Verbleib in der Währungsunion könnte infrage gestellt werden.