S ie klammern sich verbissen an die Macht, regieren mit Terror, Folter und eisenharter Hand. Diktatoren und Autokraten in aller Welt, wie Libyens Staatschef Muammar al-Gaddafi, lassen willkürlich verhaften, hinrichten, per Gesetz diskriminieren, Internet und Medien zensieren.
Mahatma Ghandi, die Leitfigur des indischen Unabhängigkeitskampfes, sagte einmal: "Diktatoren können einige Zeit als unbesiegbar erscheinen, aber am Ende stürzen sie alle." Herrscher wie Tunesiens Ben Ali und Ägyptens Hosni Mubarak hat dieses Schicksal bereits ereilt und auch Gaddafi wird früher oder später von seinem "Thron" gefegt werden. Aber auch dann werden sich in Dutzenden Staaten Gewaltherrscher weiter an die Macht klammern und als "Geliebter Führer", "Held des Volkes" oder gar als "Gott" preisen lassen.
Die Liste der Tyrannen ist unvollständig und das Ausmaß der Unterdrückung unterschiedlich, zumal alle ihren Untertanen und der ganzen Welt vorgaukeln, sie seien demokratisch gewählt worden. Doch kaum einer lässt tatsächlich freie Wahlen zu. Im besten Fall wird die Opposition eingeschüchtert oder - siehe Russland - unter fadenscheinigem Vorwand an der Kandidatur gehindert.
In den meisten Staaten Afrikas oder den Republiken in Zentralasien herrschen heute annähernd demokratische Zustände. In der neuen Weltmacht China fördern die kommunistischen Machthaber zwar die freie Marktwirtschaft, aber die freie Meinung wird brutal unterdrückt. Freilich, das Ausmaß der Unterdrückung ist noch harmlos im Vergleich etwa zur Lage in Myanmar, dem einstigen Burma, oder gar zu Nordkorea, wo der Steinzeit-Kommunist Kim Jong-il ein ganzes Volk ist seinem Riesen-Gulag eingesperrt hat.
Egal, ob Kommunismus, Sozialismus oder Islamismus ihre Ideologie ist: Die Liste der Tyrannen bleibt - mit oder ohne Gaddafi - erschreckend lang.
ERNST HEINRICH