Am 20. Juli 1969 wurde Geschichte geschrieben: Erstmals betraten Menschen einen anderen Himmelskörper als die Erde. Das Wort „Mondlandung“ wurde sogar in die Liste der 100 Wörter des 20. Jahrhunderts aufgenommen – es steht zwischen Molotowcocktail und Oktoberrevolution. Während des Außeneinsatzes auf dem Mond wurden nicht nur historische Sätze gesprochen („Ein kleiner Schritt für einen Menschen ...“) – so schmetterte Buzz Aldrin die legendären Worte „Der sogenannte Känguru-Hopser funktioniert“ ins Weltall, nachdem er die geringe Schwerkraft durch Hüpfen ausgiebig getestet hatte. Als der Eagle nach 22 Stunden den Mond verließ, blieb nicht nur die untere Hälfte der Startrampe zurück, sondern auch noch die Moonboots der Astronauten, leere Esspakete und volle Urinbeutel.

Raubt uns der Vollmond den Schlaf?

Der Mythos der ruhelosen Vollmondnacht hält sich hartnäckig. Wissenschaftler am Max-Planck-Institut in München haben im Vorjahr Datensätze über den Schlaf von über 1200 Teilnehmern aus 2097 Nächten analysiert. Ihr Fazit: „Wir konnten keinen statistisch belegbaren Zusammenhang zwischen menschlichem Schlaf und Mondphasen aufzeigen.“ Ungeklärt ist, ob Menschen aufgrund einer schlechteren Konstitution empfindlicher auf Mondphasen reagieren. Bewiesen ist hingegen, dass das helle Mondlicht den Schlaf stören kann: „Helligkeit steht der Ausschüttung des Einschlafhormons Melatonin entgegen und hat damit eine schlafstörende Wirkung“, so ein Schlafforscher.

© Ivan Kopylov/Fotolia

Heult der Wolf den Mond an?

Zugegeben, das Bild ist schön – ein heulender Wolf in einer hellen Mondnacht. Aber Wolf und Mond haben keine Beziehung zueinander, wenn Wölfe heulen, dann kommunizieren sie miteinander. Während der Mond auf den Wolf also keinen Einfluss hat, gibt es jedoch viele Tiere, die auf Mondphasen reagieren – darunter viele Meeresbewohner. So haben australische Forscher bei einer Studie mit Riffhaien entdeckt, dass die Tiere bei Vollmondnächten in
tiefere Gewässer abtauchen und bei Neumond näher an die Oberfläche kommen.

Moonboots und Teflon

Die Moonboots wurden direkt von der ersten Mondlandung 1969 inspiriert. Der italienische Designer Giancarlo Zanatta beschloss nach dem historischen Ereignis, Stiefel zu entwerfen, die eine Kälte fast wie auf dem Mond aushalten. 1970 kam das Original auf den Markt, das sich in rund 30 Jahren mehr als 20 Millionen Mal verkaufte. Falsch ist die gängige Aussage, dass die Teflonpfanne ein Produkt der Raumfahrt ist. Teflon wurde bereits 1938 vom US-Chemiker Roy Plunkett entdeckt und hat mit der Raumfahrt nichts am Hut.

© CurvaBezier/Fotolia

Was ist Mondsucht?

Umgangssprachlich nennt man es Schlafwandeln, in der Fachsprache bezeichnet man es als Somnambulismus. Wer darunter leidet, geht im Schlaf umher und verrichtet bisweilen sogar Tätigkeiten. Früher ging man davon aus, dass der Vollmond oder andere Lichtquellen das Schlafwandeln auslösen. Mittlerweile weiß man, dass vor allem Kinder betroffen sind. Ein Erklärungsmuster geht davon aus, dass bei manchen Betroffenen das zentrale Nervensystem und ein normaler Schlafrhythmus noch nicht ganz ausgereift sind. Somnambulismus ist auch vererbbar.

Das Gerücht über die Chinesische Mauer

Es steht in Büchern und ist nicht selten auch eine beliebte Frage in diversen Wissensspielen – es wird gerne behauptet, dass die Chinesische Mauer mit freiem Auge vom Mond aus zu sehen ist. Das ist falsch. Bislang ist es auch noch keinem Raumfahrer gelungen, die Chinesische Mauer mit freiem Auge zu sehen. Bei einer Distanz von ungefähr 380.000 Kilometern müsste man schon die Augen von Superman haben.

Maria oder Mondmeere nennt man die dunklen Flecken am Mond
Maria oder Mondmeere nennt man die dunklen Flecken am Mond © EPA

Was macht die Maria auf dem Mond?

Betrachtet man den Mond, sieht man auf seiner Oberfläche viele dunkle Flecken – einige davon bilden das sogenannte Mondgesicht. Frühe Beobachter gingen davon aus, dass es sich bei den dunklen Tiefebenen wohl um Meere auf dem Mond handeln müsse. So auch der italienische Priester und Astronom Giovanni Riccioli, der im 17. Jahrhundert nach Beobachtungen mit dem Teleskop den Begriff „Maria“ (Plural des lateinischen Wortes mare, Meer) prägte. Das größte Mondmeer hat eine Ausdehnung von vier Millionen Quadratkilometern und wird „Oceanus Procellarum“ oder „Ozean der Stürme“ genannt.