Spektakuläre Übernahme in der heimischen Internetszene: Das Grazer Multimedia-Unternehmen "Up to Eleven" verkauft alle Anteile an der "sms.at mobile internet services GmbH" an atms, Spezialist für Web-Dialoglösungen. Der Deal umfasst die Geschäftsfelder sms.at und websms. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Die Bundeswettbewerbsbehörde muss der Übernahme noch zustimmen.

Die Marke sms.at zählt zu den bekanntesten Internet-Marken des Landes und gilt gewissermaßen als Urgestein der österreichischen Internetszene. Ende der 1990er Jahre sorgte die Möglichkeit eines kostenlosen SMS-Versands via Internet für Furore. Die Angebotspalette wurde über die Jahre kontinuierlich erweitert, bis heute zählt man zu den führenden Anbietern von Messaging-Lösungen. 1999 gegründet, wurde sms.at 2008 von der italienischen "Buongiorno-Gruppe" übernommen. 2012 haben Geschäftsführer Martin Pansy und sein Bruder Jürgen, der einst der erste Mitarbeiter des Unternehmens war, über ein Management-Buy-out die Anteile zurückgekauft. sms.at wurde damals in das neu gegründete Multimedia-Unternehmen "Up to Eleven" eingebracht. Hinter dieser Gesellschaft stehen neben Jürgen und Martin Pansy auch die Investoren Toto Wolff und René Berger.

Gesellschafter von Up to Eleven: René Berger, Jürgen und Martin Pansy, Toto Wolff
Gesellschafter von Up to Eleven: René Berger, Jürgen und Martin Pansy, Toto Wolff © ut11/Warmuth

Führender Anbieter soll entstehen

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Unter Führung der atms soll "Kunden zukünftig ein noch kompletteres Leistungsportfolio an Kundendialoglösungen angeboten" werden. "In Kombination mit dem deutschen atms-Eigentümer dtms werden auch die internationalen Geschäftsaktivitäten weiter ausgebaut, sodass der führende Anbieter von professionellen mobilen Messaging-Dienstleistungen im deutschsprachigen Raum entsteht", teilen die Unternehmen mit. websms konnte in den vergangenen Jahren jeweils zweistellige Zuwachsraten erzielen. "Speziell im Segment der kleinen und mittleren Unternehmen hat sich websms durch sein Online-Vertriebsmodell mit über 2500 Kundenbeziehungen ein Alleinstellungsmerkmal erarbeitet."

atms ist Spezialist für telekommunikationsbasierende Kundendialoglösungen. Realisiert werden Kundendialoglösungen auf Basis moderner Festnetz-, Mobilfunk- und Internettechnologien. atms wurde 2001 gegründet und ist ein Tochterunternehmen der in Mainz ansässigen dtms-Gruppe.

Erlöse werden in Company Builder investiert

Für Up to Eleven stellt die Transaktion nach eigenen Angaben den ersten erfolgreichen Exit aus dem Company Builder dar. „Wir haben websms in ein Stadium gebracht in dem die Assets bei einer internationalen Gruppe wie atms-dtms besser aufgehoben sind. Dieser Verkauf ist eine Bestätigung für die Expertise und Qualität unserer Mannschaft, die auch weiterhin dieses Geschäft betreuen wird“, sagt Geschäftsführer Martin Pansy. Die Erlöse aus dem Verkauf werden im Company Builder Up to Eleven in neue Projekte investiert. Der Company Builder wurde 2014 ins Leben gerufen, mit dem Ziel, aus vielversprechenden Ideen Unternehmensprojekte zu formen.

Fokus auf Nuki und mysms

Up to Eleven investiert, entwickelt und vermarktet mit 40 Mitarbeitern "hochwertige Software- Lösungen, die das
tägliche Leben von Menschen erleichtern", so die Eigendefinition. Künftig werde der Fokus auschließlich auf neue Projekte wie Nuki (ein via Smartphone bedienbares Türschloss) und mysms gelegt, so Pansy. Zudem seien weitere Projekte in der Pipeline, insbesondere im Segment "smart home".