Wovon nicht einmal die kühnsten Optimisten im ORF ausgegangen sind, ist Montagabend eingetreten. Die insbesondere in Internet-Foren heftig kritisierten "Vorstadtweiber" haben die ohnehin schon unerwartet hohe Quote zum Auftakt letzte Woche weiter ausgebaut. 873.000 Fans sahen die dritte Episode – um 55.000 mehr als beim Staffelstart. Der Marktanteil bei der jüngeren Zielgruppe (12- bis 49-Jährige) lag bei respektablen 35 Prozent. Ähnliche Werte liefert derzeit etwa das RTL-Dschungelcamp. In der nächsten Folge am 26. Jänner wird sich die Laune der ohnehin schon frustrierten Vorstadtdame Waltraud, gespielt von Maria Köstlinger, weiter verschlechtern. Ihr Lustknabe Simon (Johannes Nussbaum) verliebt sich nämlich in Mitschülerin Laura, die von Zoe Straub verkörpert wird.
Für die 18-Jährige könnte 2015 noch das Jahr ihres ganz großen Durchbruchs werden. Die Schauspielerin befindet sich nämlich noch im Rennen um die Teilnahme beim Song Contest am 23. Mai in der Wiener Stadthalle. Straub, die sich als Musikerin schlicht Zoe nennt, gelang nach einer Vorauswahl im Dezember der Sprung unter jene 16 Künstler und Bands, die am 20. Februar in ORF eins gegeneinander um ein Ticket für das Wettsingen antreten. Allerdings wurde diese Show, bei der zehn Teilnehmer ausscheiden, bereits aufgezeichnet und die besten sechs stehen seit Wochen fest. Das Ergebnis blieb bislang aber erfolgreich unter Verschluss.
Zoe, ihr Vorbild ist Édith Piaf, trat mit der Eigenkomposition "Adieu" an, einem eingängigen, dynamischen Chanson. Auch dank ihrer zarten, aber guten Stimme könnte der Wienerin der Sprung unter jene sechs, aus denen das Publikum Österreichs Vertreter wählen wird, durchaus gelungen sein.
Musik liegt bei den Straubs in der Familie, ist Zoe doch die Tochter von Christof Straub, dem Gründer des Wiener Duos Papermoon, dem mit "Tell Me a Poem" 1993 ein Hit gelang. Teenagern könnte die Allrounderin noch vom Kiddy Contest 2007 in Erinnerung geblieben sein. Als Zehnjährige trat Zoe mit dem Lied "Engel ohne Flügel" an. Gewonnen hat die Show damals jedoch Carolina Hat mit der Nummer "Schokoladistan".