Netflix lehnt eine Download-Funktion für seinen Online-Videodienst nicht mehr grundsätzlich ab. "Mit der globalen Expansion sind wir offen dafür", sagte Netflix-Chef Reed Hastings in einer Videokonferenz mit Analysten nach Vorlage aktueller Quartalszahlen.

Der Dienst habe sich mit der Idee beschäftigt, weil in einigen Ländern die mobilen Datennetze nicht so gut seien. Und für Netflix würden dadurch keine erheblichen Kosten entstehen. Während Rivalen wie Amazon Prime die Möglichkeit anbieten, Filme und Serien auch herunterzuladen und sich dann ohne Internet-Verbindung anzusehen, wollte Netflix eine solche Funktion bisher nicht einführen.

Stattdessen kann das Netflix-Angebot nur per Streaming direkt aus dem Netz abgespielt werden. Zur Begründung hieß es stets, eine Download mache die Bedienung komplizierter und schaffe neue Probleme bei der Synchronisation zwischen verschiedenen Geräten und der Verwaltung von Zugriffsrechten.

Zugleich räumte Netflix auch ein, dass es durchaus Kundenwünsche dazu gebe. Hastings verwies jetzt darauf, dass Rivalen auch in Ländern wie Deutschland und die USA eine lokale Speicherfunktion anböten und sie dort zum Standard gehöre.

Der Online-Videodienst hat im vergangenen Quartal die eigenen Prognosen zum Nutzerwachstum klar verfehlt. In den vergangenen drei Monaten kamen 1,7 Millionen Nutzer hinzu, wie Netflix nach US-Börsenschluss am Montag mitteilte. Das Unternehmen selbst hatte einen Zuwachs von 2,5 Millionen in Aussicht gestellt.

Weltweit hat Netflix aktuell 83,2 Millionen Kunden, davon gut 47,1 Millionen im Heimatmarkt USA. Der Dienst war Anfang des Jahres in rund 130 weiteren Ländern gestartet und ist damit nun fast auf der ganzen Welt verfügbar, bis auf China und Länder wie Nordkorea. Die globale Reichweite weckt auch entsprechende Erwartungen an das Wachstum der Nutzerzahlen.