Im Mai 2013 fuhr die „Schauplatz“-Folge eine der höchsten Quoten ein: 640.000 wollten „Die Reichen vom Wörthersee“ sehen, eine Reportage von Klaus Dutzler und Nora Zoglauer über die undurchsichtigen Immobiliengeschäfte an Kärntens verbautem türkisblauen Paradies. Traditionell hält die Redaktion bei brisanten Themen mit großem Echo Jahre später Nachschau. So geht es am Donnerstagabend abermals an den Wörthersee (ORF 2, 21.05 Uhr).

Um den See formieren sich immer öfter Bürgerinitiativen
Um den See formieren sich immer öfter Bürgerinitiativen © ORF

„Es hat sich seit unserer ersten Sendung überhaupt nichts verändert“, berichtet Zoglauer. „Die neuen ,Bausünden‘ haben wir in die Sendung gar nicht aufgenommen, aber wenn man um den See fährt, ist zu sehen, dass teilweise halbe Hügel abgetragen werden um weitere Luxus-Appartements zu errichten.“ 2013 besuchte man etwa eine Baustelle oberhalb der Reifnitzer Bucht, auf der acht Villen errichtet wurden. Inzwischen stehen dort noch mehr – und es wird weiter gebaut. „Für die Ortschaften bringt es wenig, denn wir waren in der Nebensaison im Mai dort und es ist leer – es sind kaum Menschen da, weil es sich hauptsächlich um Zweitwohnsitze handelt“, stellte Zoglauer fest. Nachgefragt hat sie auch bei den Einheimischen, an deren Kritik sich ebenso nichts geändert hat: Der See werde „immer mehr zu einem Privatsee der Reichen“. Schon lange sind 98 Prozent der Grundstücke in privater Hand.Aufgegriffen hat man den Streit um die Motorbootlizenzen. Dem Insiderhandel Einhalt geboten werden – eine Lizenz kann bis zu 380.000 Euro kosten. Dazu führten Dutzler und Zoglauer ein so aufschlussreiches wie unterhaltsames Interview mit Landesrat Rolf Holub: „Der lacht sich schief über die Reaktionen der reichen Motorbootfahrer, die sich nun enteignet fühlen.“ Holub fordert einen Einheitspreis von 100 Euro.