Tomaz Pandur ist tot. Bei den Vorbereitungen zu Shakespeares "König Lear" am Theater in Skopje soll der slowenische Regisseur (53) einem Herzinfarkt erlegen sein.
Das meldete am Dienstag Nachmittag der slowenische Rundfunk. Pandur gründete schon als Gymnasiast eine Theatergruppe und studierte an der Akademie für Theater, Radio, Film und Fernsehen. Ab 1989 künstlerischer Leiter des slowenischen Staatstheater in Maribor, erregte ab den frühen Neunziger Jahren mit bildgewaltigen, ästhetisch anspruchsvollen Klassiker-Inszenierungen internationales Aufsehen. Seine Inszenierungen von Klassikern wie "Hamlet", "Faust" oder seine Bearbeitung von Dantes "Göttlicher Komödie" wurden auch im Ausland gezeigt und lockten vor allem aus dem benachbarten Österreich Publikumsscharen nach Maribor. Im "steirischen herbst" zeigte er 1995 die aufsehenerregende Inszenierung "Russische Mission" nach Dostojewski.
Nach einem - bis heute ungeklärten - Streit um die Finanzen des Hauses verließ Pandur Slowenien und inszenierte in den Folgejahren etwa in New York, in Hamburg, Berlin und im kolumbianischen Bogotá. Seine Produktion "Michelangelo" war zuletzt 2013 beim Mittelfest in Udine und 2014 in Ljubljana zu sehen.