Bei der modernen, kontrovers diskutierten Interpretation des Werks von Regisseur Claus Guth war auch kein größeres TV-Publikum zu erwarten: Die Übertragung von Beethovens "Fidelio" aus Salzburg mit dem deutschen Tenor Jonas Kaufmann kam auf 259.000 Zuschauer (Marktanteil: 14 Prozent). Allein schon wegen des öffentlich-rechtlichen Auftrags ist das Wort Flop freilich tabu. Es war auch keiner. Zumindest durchgehend zehn Minuten waren an diesem Opernabend 466.000 Seher interessiert.

Schattenspiele in der
Schattenspiele in der "Fidelio"-Inszenierung von Claus Guth © ORF

Vergleiche dürfen aber angestellt werden: Spitzenreiter bleibt "La Traviata" aus Salzburg (2005) mit Anna Netrebko, Rolando Villazón und Thomas Hampson. Im Schnitt 706.000 Seher verfolgten damals die topbesetzte Inszenierung des Verdi-Klassikers (Marktanteil: 29 Prozent). Zu Spitzenzeiten wurden an diesem Abend bis zu 949.000 Opernfans gemessen. "Der ORF und die Salzburger Festspiele haben durch ihre Partnerschaft eine Oper zum Hype gemacht", frohlockte nach der Quoten-Bekanntgabe die Festspielpräsidentin Helga Rabl-Stadler.

Durchschnittlich 388.000 Seher lockte 2006 die Salzburger Premiere von Mozarts "Le nozze di Figaro" mit Anna Netrebko und Bo Skovhus im ORF an. Charles Gounods Oper "Romeo et Juliette" mit der jungen Sopranisten Nino Machaidze und Publikumsliebling Rolando Villazón erreichte 2008 einen ähnlichen Wert wie heuer "Fidelio": im Schnitt 266.000 Seher bei einem Marktanteil von 14 Prozent.

Die Neuinszenierung von Giuseppe Verdis "Il trovatore" im Vorjahr (ebenfalls mit Netrebko neben Plácido Domingo und Francesco Meli) kam im Schnitt auf 318.000 Zuschauer. Und einen identen Marktanteil: 14 Prozent.