Der serbische Musiker Goran Bregovic muss für seinen Krim-Besuch weiter Kritik einstecken. Nun haben ihn auch die Veranstalter eines polnischen Rock-Festivals wieder ausgeladen, nachdem zuvor schon ein Kiewer Club ein Bregovic-Konzert abgesagt hatte. Der Musiker hatte im März auf der von Russland annektierten Krim ein Konzert gespielt.

Das "Life Festival Oswiecim" stehe "gegen den Krieg und jegliche Form von Aggression, Rassismus, Antisemitismus und die Verletzung der Menschenrechte", heißt es in einem Statement auf der Website des Festivals. Bregovic hatte bei seinem Konzert in Sewastopol gesagt, die internationalen Sanktionen wegen der Krim-Annexion vor einem Jahr kümmerten ihn nicht. "Wir vom Balkan haben ein starkes Gefühl für die Größe der Kultur, die aus dem Osten zu uns kommt", sagte der Musiker mit Blick auf Russland. Der Westen sei bei diesem Thema etwas "paranoid", meinte er Berichten zufolge.

Bregovic stammt aus Sarajevo (Bosnien) und lebte lange in Frankreich. Der 65-Jährige ist hierzulande vor allem durch Filmmusik für Werke des serbischen Regisseurs Emir Kusturica wie "Underground" und "Schwarze Katze, weißer Kater" bekannt geworden.