Fischotter, die seitens der EU unter strengstem Schutz stehen und weder gestört, gejagt noch gefangen werden dürfen, sind nicht nur für viele Fischer ein Problemfall. Denn die beißfesten Tiere, 160 gibt es mittlerweile in Kärnten, gefährden den Bestand der Kärntner Urforelle. Am Dienstag musste auf Antrag von Jagdreferent Christian Ragger (FPÖ) und Agrarreferent Christian Benger (ÖVP) die Landesregierung in der Causa aktiv werden. Beschlossen wurde die öffentliche Ausschreibung für ein auf drei Jahre angelegtes wissenschaftliches Projekt. Das Ziel: die Senkung des Fischotterbestandes bzw. die Prüfung, ob und in welchem Ausmaß die Entnahme von Fischottern zur Erholung der Fischbestände führt. Solche Ausnahmen seien möglich, wenn es keine andere Lösung gibt, erklärte Benger. Voraussetzung: Die Population der Fischotter dürfe nicht geschädigt werden.
Landeshauptmann Peter Kaiser hatte sichtlich keine Freude, setzte die Kosten in Relation zum finanziellen Mehrbedarf von 150.000 Euro, wenn die Mindestsicherung um 10 Euro je Person auf 838 Euro pro Monat angehoben wird. Er stimmte aber zu. Es geht um 300.000 Euro für das Fischotter-Projekt. Das Geld stamme aus EU-Mitteln für ländliche Entwicklung, wird bekundet. Wie hoch die Kofinanzierung durch das Land ist, dazu gab es keine Angaben. Das Land will Fischotter in die Niederlande exportieren. Dort gebe es ein Ansiedlungsprojekt für die Tiere.