Ein Naturschutzreservat in Brasilien habe sich zur Aufnahme des im Zoo von Buenos Aires lebenden Orang-Utans bereit erklärt, sagte der argentinische Tierschutz-Anwalt Andrés Gil Dominguez am Donnerstag (Ortszeit).

Sandra war zu Ruhm gekommen, als Tierschützer im Dezember 2014 unter Verweis auf die Gefühle des Affen vor Gericht ihre Freilassung erkämpften. Erstmals war mit dem Urteil ein Zootier dem Menschen zum Teil rechtlich gleichgestellt worden.

Sandra war 1986 im Rostocker Zoo geboren und 1994 nach Argentinien gebracht worden. Tierschützer erstritten Ende 2014 ihre Freilassung, weil die Affen-Dame im Zoo eine "ungerechtfertigte Gefangenschaft" erleide. Zwar sei sie biologisch nicht identisch mit dem Menschen, wohl aber emotional. In Freiheit wäre sie demnach glücklicher, argumentierten die Tierschützer - und bekamen Recht.

Weiterhin im Zoo

Allerdings tat sich nach dem Urteil zunächst wenig, Sandra lebte weiter im Zoo von Buenos Aires. Unter anderem wurde vor Gericht darüber gestritten, ob der mit 30 Jahren hochbetagte Menschenaffe eine Freilassung in die Natur überhaupt überleben würde.

Nun soll Sandra also nach Brasilien gebracht werden. "Das Naturschutzgebiet Sorocaba wird den Transport bezahlen und sich um das Wohlergehen von Sandra während der Überführung kümmern", teilte Anwalt Andrés Gil Dominguez mit. Der Umsiedlung von Sandra muss noch die zuständige Richterin zustimmen.