Antike Funde in Bulgariens Hauptstadt Sofia stellen die Archäologen vor ein Rätsel. Die nun ans Licht gekommenen Mauern im Stadtzentrum könnten den Experten zufolge Teile des Schlosses des römischen Kaisers Konstantin des Großen sein, oder aber Reste eines öffentlichen Bades aus der Römerzeit.

Vize-Bürgermeister Todor Tschobanow, ein Archäologe, sagte am Mittwoch, dass es sich jedenfalls um eines der größten altrömischen Gebäude im heutigen Bulgarien handele. Das Bauwerk sei etwa 70 Meter breit gewesen; seine Mauern waren gut zwei Meter dick. Die Ausgrabungen hatten erst vor zwei Wochen begonnen.

Antike Mauerreste

Archäologen haben es leicht im Zentrum von Sofia, dem einstigen Serdika: Die Reste der antiken Mauern wurden fast unmittelbar unter der Oberfläche des zentral gelegenen Platzes vor der orthodoxen Kirche Sweta Nedelja (Heilige Nedelja) entdeckt. Dort wurden auch Münzen, Glasstücke und Fragmente aus Marmor gefunden, sagte die Leiterin der Ausgrabungen, Wesselka Kazarowa. Das antike Gebäude sei mehrmals umgebaut worden.

Der römische Kaiser Konstantin I. (Regierungszeit 306 - 337) verließ Serdika, als er sich für das nach ihm benannte Konstantinopel als Hauptstadt des oströmischen Reiches entschieden hatte. Das südosteuropäische EU-Land Bulgarien besitzt ein reiches antikes Erbe.