Rund 2060 Quadratkilometer sind in Österreich mit Verkehrsflächen verbaut, das entspricht der fünffachen Fläche von Wien. Täglich kommen weitere Flächen in der Größe von vier Fußballfeldern hinzu, teilte der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) am Freitag mit. Gemeinsam mit dem Naturschutzbund forderte der Klub den stärkeren Schutz von Naturflächen vor Verbauung.

Etwa 124.500 Kilometer an Straßen durchziehen derzeit Österreichs Landschaft, davon sind 2200 Kilometer Autobahnen und Schnellstraßen, die aufgrund ihrer Breite besonders viel Fläche beanspruchen. Wie eine Analyse des Autofahrerklubs auf Basis von Daten des Umweltbundesamtes zeigt, ist der Flächenverbrauch des Verkehrs enorm und nimmt weiter zu. Bereits 2042 Quadratkilometer Fläche beanspruchten Ende 2013 die Verkehrsflächen, das sind um 80 Quadratkilometer mehr als noch im Jahr 2006.

Österreichs Nachhaltigkeitsstrategie schreibe fest, dass täglich maximal 2,5 Hektar für Siedlungen, Geschäfte und Verkehrsflächen verbaut werden sollen. Allein die Fläche des Verkehrs soll laut VCÖ aber täglich um 3,1 Hektar zunehmen. Für die kommenden Jahre sei zudem der Bau von weiteren 260 Kilometer Autobahnen und Schnellstraßen geplant. "Auch um Naturräume und Grünflächen zu bewahren, ist beim Straßenbau auf die Bremse zu steigen", betonte daher VCÖ-Expertin Ulla Rasmussen.

Einkaufzentren brauchen Fläche

Auch Einkaufszentren, die außerhalb der Ortszentren auf Grünflächen errichtet wurden, beanspruchen viel Platz. Speziell die Verbauung, die durch die Errichtung von Parkplätzen entsteht, dürfe nicht unterschätzt werden: Große Zentren würden zwischen 3000 und 4200 Parkmöglichkeiten bieten, in der Shopping City Süd (SCS) seien es sogar mehr als 10.000. "Dadurch werden enorme Flächen versiegelt, was mehrfache negative Folgen hat. Es braucht verstärkte Anreize für zentrumsnahe Lagen, die mit weniger Parkplätzen auskommen", sagte Rasmussen.

Der VCÖ und der Naturschutzbund fordern in ihrer Aussendung daher den verstärkten Schutz von Naturräumen vor Verbauung. Der Naturschutzbund betonte, dass vielfältige Wildblumenwiesen und naturnahe Wälder Lebensgrundlage für Tier und Mensch sind. So fänden dort rund 700 bedrohte Wildbienenarten Österreichs Lebensraum und Nahrung.