Nach dem verheerenden Zyklon "Winston" ist die humanitäre Hilfe auf den schwer verwüsteten Fidschi-Inseln angerollt. Hilfsorganisationen versorgten am Dienstag Bedürftige mit Lebensmitteln und Medikamenten, in Flugzeugen trafen weitere Hilfsgüter ein. Nach neuen Angaben der Regierung kamen in dem Tropensturm mindestens 29 Menschen ums Leben. Zu einigen Inseln gab es weiter keinen Kontakt.

"Winston", der stärkste Tropensturm, der jemals auf der Südhalbkugel registriert wurde, hatte die Fidschi-Inseln am Samstag mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 325 Stundenkilometern getroffen. Ganze Dörfer wurden dem Erdboden gleichgemacht. Nach und nach konnte die Stromversorgung in den größeren Orten wieder hergestellt werden, entwurzelte Bäume wurden von den Straßen geräumt.

Der UN-Nothilfekoordinator Stephen O'Brien erklärte in New York, hunderttausende Menschen seien von den Auswirkungen des Sturms betroffen. "Wir müssen alles tun, um den Menschen beim Wiederaufbau ihrer Lebensgrundlage zu helfen."

Hilfsorganisationen wie das Rote Kreuz, Oxfam, Care Australia und Save the Children waren vor Ort, um die Bedürftigen zu versorgen. In Notunterkünften klärten Helfer die Bewohner über Gesundheitsrisiken auf. "Sauberes Wasser ist entscheidend, um das Risiko einer zweiten Katastrophe zu verhindern", sagte Jennifer Worthington von Oxfam.

Schnelle Versorgung

Sarah Boxall von Care Australia sagte, nach einer solchen Katastrophe komme es auf eine schnelle Versorgung der Menschen an, damit sie nach dem Verlust ihrer Lebensgrundlage in Sicherheit seien und gesund blieben. Es sei "ein Wettlauf gegen die Zeit".

Aus Australien und Neuseeland trafen Flugzeuge mit Hilfsgütern sowie Transportmaschinen ein. Neben den beiden Nachbarländern sagten auch Indien und die Europäische Union Hilfe zu. Die EU kündigte an, einen Experten für Katastrophenmanagement zu entsenden, der die Koordinierung der Nothilfe unterstützt.

Nach Angaben der Regierung der Fidschi-Inseln konnte auch nach drei Tagen noch nicht zu allen Inseln Kontakt aufgenommen werden. Daher gebe es noch keine detaillierte Kenntnis der Schäden, sagte Regierungssprecher Ewan Perrin.

Mit Hilfe der neuseeländischen Luftwaffe sei es immerhin möglich gewesen, fast alle Inseln aus der Luft zu begutachten. Laut Perrin befanden sich am Dienstag noch mehr als 8.000 Menschen in Notunterkünften - allein auf der Insel Koro hätten 2.000 Familien ihr Obdach verloren.

Nachdem auf Koro acht weitere Leichen identifiziert wurden, stieg die Zahl der Toten auf 29, wie Perrin sagte. "Wir rechnen damit, dass die Zahl ansteigt, aber wir hoffen, dass sie nur gering ansteigt."