Im Gefängnis von Huntsville in Texas ist am Mittwochabend ein verurteilter Mörder mit einer Giftspritze hingerichtet worden. Der 37-Jährige hatte 2001 bei einem Gerangel einen Polizisten erschossen, wie die Zeitung "San Angelo Standard-Times" berichtete.

Es war die sechste Hinrichtung in Texas in diesem Jahr. Das Oberste Gericht in Washington hatte im vergangenen November einen Aufschub in dem Fall abgelehnt. Die Rechtsanwälte des Mannes hatten argumentiert, dass die Waffe damals aus Versehen losging und angeführt, dass ihr Mandant eine schwere Kindheit hinter sich hatte.

Nach dem Boykott europäischer Pharmakonzerne suchen US-Gefängnisbehörden seit einiger Zeit nach Alternativen zur Giftspritze. Eine davon ist die Hinrichtung durch Erschießen. Im März hat Utah ein Gesetz beschlossen, dass die Wiedereinführung von Hinrichtungen durch Erschießen vorsieht, falls es bei Substanzen für die Giftspritze Engpässe geben sollte.

Rechtmäßige Entscheidung

Mit der Unterschrift von Gouverneur Gary Herbert vom Montag ist das Gesetz in Kraft getreten. Es sei schlimm, wenn jemand ein so schweres Verbrechen begehe, dass die Todesstrafe verdiene, sagte Herberts Sprecher Marty Carpenter. "Aber wenn eine Jury diese Entscheidung trifft und ein Richter das Todesurteil unterschreibt, dann ist es die Pflicht der Exekutivgewalt, diese rechtmäßige Entscheidung zu vollstrecken." Auch Herbert hatte nach der Abstimmung gesagt, der Staat sei verpflichtet, Todesstrafen zu vollstrecken. Und das neue Gesetz würde dies sicherstellen.

Auch in Alabama stimmte das Unterhaus kürzlich für die Wiedereinführung des elektrischen Stuhls. In Louisiana und Oklahoma ist die Gaskammer als Alternative im Gespräch. Außer Utah diskutieren auch Wyoming und Arkansas den Einsatz von Erschießungskommandos. Oklahoma erlaubt diese bereits, aber nur wenn das Gericht den Einsatz der Giftspritze untersagt.