Damit sei jeder zweite Minderjährige zwischen zwei und 17 Jahren im vergangenen Jahr betroffen gewesen, berichtete die Organisation am Freitag in Genf.

Bei einer Konferenz am 14. und 15. Februar in Stockholm sollen Lösungen gesucht werden. Teilnehmen werden WHO-Generaldirektor Tedros AdhanomGhebreyesus, Königin Silvia von Schweden und 30 Minister.

Anfälliger für Krankheiten

Nach Angaben der WHO erlebt jedes fünfte Kind irgendwann im Leben körperliche Gewalt, jedes dritte Kind emotionale Misshandlung. 18 Prozent der Mädchen und acht Prozent der Buben erlebten sexuelle Gewalt. Missbrauchte Kinder rauchten und tränken mehr Alkohol als andere, nähmen höhere Risiken in Kauf und seien später anfälliger für Krankheiten wie Angststörungen, Depressionen, Krebs und HIV-Infektionen, so die WHO. Die Organisation verwendet den Begriff "Kinder" für alle Minderjährigen.

Kinderschutzgesetze seien wichtig, sagte Etienne Krug von der WHO, aber das reiche nicht. "Wir brauchen einen Kulturwandel, es muss Null Toleranz bei Gewalt gegen Kinder geben." Regierungen könnten etwa Eltern bei der Erziehung unterstützen, Kindern Sozialverhalten, emotionale Kontrolle und Selbstbewusstsein vermitteln, den Schulbesuch wenn nötig durch finanzielle Zuwendung an die Eltern sichern und in Problem-Stadtteilen Spannungen abbauen.