Im Osten der Ukraine leben nach UN-Angaben hunderttausende Kinder in der Gefahr, Opfer von Landminen zu werden. Rund 220.000 Kinder in der Region leben, spielen und gehen in durch Landminen und andere explosive Gegenstände verseuchten Gebieten zur Schule, wie die UN-Kinderhilfsorganisation UNICEF am Donnerstag berichtete.
Die Region gehöre zu den am stärksten durch Minen belasteten Gebieten der Erde. Es sei "nicht akzeptabel", dass Orte, an denen Kindern noch vor weniger als vier Jahren unbesorgt spielen konnten, nun von Explosivstoffen übersät seien, kritisierte die UNICEF-Beauftragte für die Ukraine, Giovanna Barberis. Alle Konfliktparteien müssten den Einsatz derartiger Waffen umgehend einstellen.
Jede Woche ein Kind getötet oder verletzt
Laut UNICEF wurde zwischen Jänner und November im Schnitt jede Woche ein Kind in der Ostukraine verletzt oder getötet. Hauptverantwortlich dafür seien Landminen oder Blindgänger.
Im Osten der Ukraine herrscht seit mehr als drei Jahren ein blutiger Konflikt zwischen ukrainischen Regierungstruppen und prorussischen Separatisten. Dabei wurden bisher mehr als 10.000 Menschen getötet. Die ukrainische Regierung, die EU und die USA werfen Russland vor, die Separatisten militärisch zu unterstützen. Moskau weist die Vorwürfe zurück.