Die "C-Star" traf am Samstag in einem Gebiet rund 20 Seemeilen vor Libyen ein, wie ein Reporter der Nachrichtenagentur AFP an Bord der "Aquarius" berichtete.
30 bis 45 Minuten fuhr das Schiff demnach mit einem Abstand von wenigen hundert Metern hinter der "Aquarius" her, später folgte es dem Rettungsschiff aus größerer Distanz. Die Besatzung der "Aquarius", die von den beiden Hilfsorganisationen SOS Mediterranee und Ärzte ohne Grenzen betrieben wird, wollte sich nicht dazu äußern, ob sie die Nähe der "C-Star" als Bedrohung empfindet. Während die "C-Star" in der Nähe war, fuhr das Rettungsschiff allerdings mit doppelter Geschwindigkeit.
Das von der Gruppe Defend Europe gecharterte Schiff hatte Anfang Juli den Hafen von Dschibuti verlassen und hatte über den Suez-Kanal und Zypern Kurs auf die libysche Küste genommen. Hinter der Aktion stehen österreichische, deutsche, französische und italienische Mitglieder der Identitären Bewegung.
Die Rechtsextremisten hatten Mitte Mai eine Kampagne im Internet gestartet und 76.000 Euro für die Anmietung des Schiffs eingesammelt. Vor der libyschen Küste will die Besatzung der "C-Star" die Küstenwache auf Flüchtlingsboote aufmerksam machen, damit diese die Flüchtlinge zurück in das nordafrikanische Land bringt.
Die rechten Aktivisten wollen damit gegen die Arbeit der privaten Seenotrettungsorganisationen im Mittelmeer protestieren, die vor Libyen Schiffbrüchige retten und die Flüchtlinge dann nach Europa bringen.