Außerdem sei eine fehlende Ernährungssicherheit eine wesentliche Ursache für den Ausbruch sowie die Intensität von Konflikten, was wiederum die Flucht von Menschen verstärke, heißt es in einer am Freitag in Genf veröffentlichten Studie.
"Wenn wir verstehen, was die Menschen zur Flucht zwingt, finden wir eher Lösungen, um ihr Leiden zu beenden", sagte WPF-Direktor David Beasley. Wenn der Hunger in einer Bevölkerung um einen Prozentpunkt zunimmt, dann werden als Folge 1,9 Prozent in die Migration getrieben, heißt es in der Studie "Wurzel des Exodus: Ernährungssicherheit, Konflikte und internationale Migration". Mit jedem weiteren Konfliktjahr steige die Zahl der Flüchtenden.
Der Bericht empfiehlt der internationalen Gemeinschaft dringend, in die Bekämpfung von Hunger und die Verbesserung der Lebensumstände der Menschen an Ort und Stelle zu investieren, um die Migration einzudämmen.
Im Jahr 2015 stieg die Zahl der Migranten den Angaben nach weltweit auf ein Rekordhoch von 244 Millionen Menschen. Das sind etwa drei Prozent der Weltbevölkerung. Es entspricht einem Plus im Vergleich zum Jahr 2000 um mehr als 40 Prozent. Die große Mehrheit der Migranten bleibt in ihrer Region: So bewegen sich neun von zehn Afrikanern innerhalb Afrikas, und 80 Prozent der asiatischen Migranten bleiben in Asien.
Die meisten Flüchtlinge wollen ihre Heimat nicht verlassen, wie die Studie belegt. Fast 80 Prozent der befragten syrischen Familien beispielsweise waren zunächst innerhalb ihres Landes geflüchtet. Und fast jeder Syrer wünscht sich demnach, in seine Heimat zurückkehren zu wollen, sobald sich die Situation dort stabilisiert habe.