Bei einer Operation Pandora genannten Großaktion haben Polizeibehörden unter der Ägide der europäischen Polizeiagentur Europol3.561 gestohlene Kulturgüter sichergestellt. Dabei ging es um eine Aktion im Oktober und November. Knapp die Hälfte der sichergestellten Objekte waren Artefakte aus archäologischen Ausgrabungen, teilte Europol am Montag in Den Haag mit.
Höhepunkt war eine Aktionswoche von 17. bis 23. November. Allein 500 archäologische Artefakte wurden im spanischen Murcia sichergestellt, darunter 19 im Jahr 2014 im Archäologischen Museum der Stadt gestohlene Objekte. Die spanische Polizei hatte auch gemeinsam mit der zypriotischen Exekutive die Führung der Aktion.
75 Festnahmen
Bei der Aktion wurden 75 Verdächtige festgenommen. Unter anderem stellten die Behörden mehr als 400 historische Münzen verschiedener Perioden sicher. 48.588 Personen, 29.340 Fahrzeuge und 50 Schiffe wurden kontrolliert. Durch die Operation "Pandora" leiteten die Sicherheitsbehörden 92 neue Ermittlungsverfahren ein.
Unter den sichergestellten Gegenständen befanden sich laut Europol auch Objekte von großer kulturhistorischer Bedeutung. Unter anderem wurden in Griechenland ein ottomanischer Marmorgrabstein, ein postbyzantinisches Symbol mit einer Darstellung des heiligen Georg und zwei byzantinische Artefakte sichergestellt.
Kunstdiebstahl und Hehlerei
Ziel war es bei der Nachfolgeaktion der Operation Aurora, kriminelle Netzwerke aufzudecken, die sich mit dem Kunstdiebstahl und Hehlerei beschäftigen. Dazu wollten die Ermittler auch einiges über Querverbindungen zu anderen kriminellen Aktivitäten herausfinden. "'Pandora' war auch wichtig, weil Kulturgutdiebstahl auch bei der Finanzierung von Terroraktivitäten eine Rolle spielen könnte", sagte Europol-Experte Michael Will in Den Haag vor Journalisten.