Es ist ein Fall, der sogar die niederländischen Royals beunruhigen dürfte: Im Jahr 2022 wurde die niederländische Thronfolgerin Prinzessin Amalia von Mitgliedern der „Mocro-Maffia“ bedroht – die damals 18-Jährige sagte einen Umzug in eine Studentenunterkunft ab und erhielt Personenschutz. Jetzt folgte wohl ein Schock für das niederländische Königshaus: Der mutmaßliche Drogenboss Karim Bouyakhrichan wurde in Spanien offenbar versehentlich freigelassen.

Die spanische Website „Vanitatis“ berichtete, dass von Bouyakhrichan, einem der meistgesuchten und gefährlichsten Verbrecher der Niederlande und Mitglied der „Mocro-Maffia“, seit 1. April jede Spur fehlt. Der Mafioso wurde im Jänner im Süden von Spanien festgenommen, ein Auslieferungsantrag der Niederlande wurde abgelehnt, da ihm zuerst in Spanien der Prozess wegen Geldwäsche gemacht werden sollte. Einem neuen Antrag wird schließlich stattgegeben, zu einer Auslieferung kam es jedoch nie – die spanischen Gerichte versäumten es, einen weiteren Haftbefehl auszustellen. Aus diesem Grund entschied ein Provinzrichter in Malaga nach der ersten Anhörung im Geldwäscheprozess, dass Bouyakhrichan auf Kaution freigelassen werden soll. Der Drogenboss zahlte und wurde nie mehr gesehen.

Niederländisches Königshaus schweigt

Laut der spanischen Zeitung „El País“ wurde bei Bouyakhrichans Freilassung die Abgabe seines Passes angeordnet, zudem müsse er sich alle 15 Tage beim Gericht melden – dies tat er bis April. Spanische Ermittler zeigen sich zwar zuversichtlich, dass sie den Kriminellen bald wieder dingfest machen können, daran darf allerdings gezweifelt werden. Der mutmaßliche Kartellchef soll Immobilien auf der ganzen Welt besitzen und rund um den Globus Bankkonten haben. Laut „Vanitatis“ könnte Bouyakhrichan in seinem Heimatland Marokko sein – oder aber in Lateinamerika. Dort habe er aufgrund seiner „Geschäftsvereinbarungen mit mehreren Drogenkartellen“ Verbindungen.

Das Königshaus der Niederlande äußerte sich zu dem Vorfall bislang nicht. Die niederländische Justiz soll aber bereits weitere Informationen von den spanischen Behörden angefordert haben.