Als Renault vor fünf Jahren in Paris das seltsam anmutende Elektro-Ei präsentierte, standen die Zeichen irgendwie auf Flop. Wer sollte sich dieses zugige Ding, für das die Franzosen in Österreich zudem 7690 Euro aufrufen, antun?

Also, bis heute sind es weltweit 17.873 Kunden, immerhin. Und in Österreich aktuell 582. Was sie noch verbindet: Sie sind vom Twizy begeistert. Dazu zählt auch ein gewisser Helmut Marko, der bekanntlich mit einem schweren Gasfuß aufgewachsen ist, und eigentlich so gar nicht in das Bild eines typischen Twizy-Lenkers passen will.

Der Stromer ist Markos Sommermobil
Der Stromer ist Markos Sommermobil © OLIVER WOLF

Der frühere GP-Pilot und Le- Mans-Sieger von 1971 ist in seinem Leben so ziemlich alles gefahren, was stark, schnell und böse ist, doch der elektrische Tandemsitzer mit den Flügeltüren hat automäßig offensichtlich einen besseren Menschen aus ihn gemacht: ,,Der Twizy ist mein Umweltbeitrag, und es macht Spaß, ihn zu fahren.“

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Marko, die oberste Instanz bei Red Bull Racing, hat das ,,Motorrad auf vier Rädern“ seit drei Monaten ins Herz geschlossen und zu seinem Stadtmobil erkoren. Die flinken Wege in Graz erledigt der 73-Jährige, den im Formel-1-Zirkus alle nur respektvoll „Doktor“ nennen, bevorzugt mit dem 18-PS-Stromer. Was ihm dabei sofort aufgefallen ist: ,,Der Twizy weckt Sympathien, selbst Radfahrer werden zu Freunden.“

Die Reduzierung auf das Wesentliche - das extrem wendige Fliegengewicht kommt ohne ABS, ESP und Servo aus - stört den Hotelier in keiner Weise. An der vom Hersteller genannten möglichen Reichweite von bis zu 100 Kilometern hegt er allerdings Zweifel. ,,Ich bin auch im Twizy eher ein sportlicher Fahrer, und habe deswegen immer ein 20-Meter-Verlängerungskabel im Gepäck.“

Schließlich verlässt Marko mit dem Twizy auch manchmal den urbanen Bereich. ,,Ich war kürzlich in Stainz, kein Problem, der Twizy macht 80 Sachen.“ Nur die Autobahn meidet Marko: „Da würde mich ein ungutes Gefühl beschleichen.“ Jetzt kommt der Twizy ins Winterquartier: „Er ist ein Sommerauto, basta.“