Der britische Luxushersteller ist ein Überlebenskünstler. Aston Martin, 1913 von Lionel Martin und Robert Bamford gegründet, stand schon mehrmals am Abgrund, doch irgendwie bekam die Traditionsmarke aus Gaydon immer die Kurve und verschliss dabei gut ein Dutzend Eigentümer. Doch an Glanz verloren hat die Edel-Manufaktur, die automobile Klassiker in Serie produziert, trotz aller Turbulenzen nie.

Seit geraumer Zeit macht die Hausmarke von James Bond wieder einen soliden Eindruck und fährt Richtung Gewinnzone. Die neuen Besitzer, zwei Investoren aus Italien und Kuwait, sorgen für wirtschaftliche Stabilität, es gibt frisches Kapital und mit dem Briten Andy Palmer seit drei Jahren einen Boss, der weiß, wie das Geschäft läuft.

Der Ex-Nissan-Manager will bis 2022 sechs neue Modelle – darunter ein SUV – bringen und die Verkaufszahlen von derzeit mageren 5000 Stück zumindest verdoppeln. Auch soll der Schulterschluss mit Red Bull für Rückenwind sorgen.

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Doch Palmer vertraut bei seinem Plan nicht nur auf neue Traumwagen. Der 54-jährige Betriebswirt will die Strahlkraft der Marke nutzen, um mit anderen Luxusprodukten Geld zu machen. So gibt es seit einem Jahr in London einen Aston-Martin-Shop, in dem es statt Autos exklusive Accessoires mit dem Markenlogo zu kaufen gibt.

Aston Martin taucht ab. Das U-Boot Neptun bietet drei Personen Platz und soll rund vier Millionen Dollar kosten. Nur zwölf Exemplare sind geplant
Aston Martin taucht ab. Das U-Boot Neptun bietet drei Personen Platz und soll rund vier Millionen Dollar kosten. Nur zwölf Exemplare sind geplant © ASTON MARTIN

Damit nicht genug, hat Aston-Martin-Chefdesigner Marek Reichman ein Powerboat gestylt, das in Kooperation mit einer niederländischen Werft gebaut wird. Das maritime Engagement ergänzt ein U-Boot namens Neptun, das kürzlich präsentiert wurde und in Zusammenarbeit mit dem US-Partner Triton in einer limitierten Auflage von zwölf Stück gebaut wird.

Schiff ahoi. Das elf Meter lange und bis zu 520 PS starke Powerboat von Aston Martin trägt bis zu acht Passagiere
Schiff ahoi. Das elf Meter lange und bis zu 520 PS starke Powerboat von Aston Martin trägt bis zu acht Passagiere © ASTON MARTIN

Neuester Coup: Aston Martin steigt ins Baugeschäft ein und zieht zusammen mit einem argentinischen Projektentwickler in Miami Beach einen 66-stöckigen Luxuswohnturm hoch. Der Verkauf der 400 Apartments und acht Penthäuser wird demnächst starten, 2021 soll der Nobeltower bezugsbereit sein.